Amiga 500 "Goliat"

Amiga 500 Rev. 6A mit Goliat 020 Turbokarte und Goliat 4MByte RAM Karte

Diesen Amiga habe ich mir auf eBay für etwas mehr als 100 EUR ersteigert. Verkauft wurde er als "Defekt" und die Beschreibung gab auch nicht viel her. Auf einem der Fotos war aber ein 68020 Prozessor zu erkennen - der normalerweise in keinem normalen A500 steckt - weshalb mir der Preis angemessen erschien...

Als das Gerät angekommen war, wurde es natürlich sofort begutachtet und anschließend seziert. Das Gehäuse war ziemlich mitgenommen: neben 3 Bohrlöchern für diverse Kippschalter (eine Macke von damals: Über diese Kippschalter konnte die CPU umgeschaltet, der Arbeitsspeicher reduziert oder ein anderes KickstartROM ausgewählt werden) fehlten auch noch alle Blenden und Schrauben sowie das Diskettenlaufwerk. Der AMIGA Schriftzug wurde mit Edding in Schwarz neu gestylt (auch ein Tuning-Trick von damals...) und ein Post-Aufkleber rundete das ganze am Ende komplett ab. Da Amiga 500 Gehäuse durch das Brom in der Plastik auch zum Vergilben neigen, war das Gerät auch nicht mehr weiß sondern beige.

Es ging ja auch mehr um die inneren Werte. Zu meiner Überraschung kam neben der 68020 Turbokarte "Goliat 020", welche einen zusätzlichen 68010 Prozessor und eine MC68881 FPU an Board hatte, auch noch eine Speichererweiterung zum Vorschein. Diese war allerdings nicht sonderlich beschriftet. Nach einigen Recherchen im Internet konnte diese dann als "Goliat 4MByte" identifiziert werden. - Da hatte also jemand das komplette "Goliat"-Hardware-Repertoire für den A500 gekauft u nd verbaut. Das brachte diesem Amiga dann auch seinen Kosenamen "Goliat" ein.

Das Mainboard hatte einen Kurzschluss, im gesamten Gerät war Kaffee, Cola oder irgend ein anderes Getränk aus den 90er Jahren verteilt und auf der RAM-Karte war der NiCD Akku ausgelaufen und hatte einigen Schaden angerichet. Die Turbokarte lief nach der Reinigung auf anhieb. Die RAM Karte nach dem Tausch eines RAM-Chips ebenfalls und auch das Mainboard war nach dem Tausch zweier Widerstände wieder fit.

Das Gehäuse konnte mit Spiritus vom Aufkleber und Edding befreit werden. Ein 3-tägiges Bad in 5%iger H2O2-Lösung (Wasserstoffperoxid) beseitigte auch den Gelbstich. Die Bohrlöcher sind natürlich nicht mehr weg zu bekommen und werden als Zeitzeugen erhalten bleiben. Ich habe mich entschieden, für die CPU Karte, die bisdato noch keinen Schalter hatten einen weiteren zu installieren. Mithilfe des "CPU" Schalters lässt sich die Turbokarte in den 68010 Modus umschalten. Der "RAM" Schalter deaktiviert die Goliat 4MByte komplett, der Schalter an der Seite ist ein 3-Fach Floppy-Selektor.

Die Schalter sind miniaturschalter aus dem Modelleinsenbahnbedarf. Das Commodore Badge wurde durch ein neues (Gebürstetes Metall aus Polen) ersetzt.

Die Tastatur ist zwar schon gereinigt, die Tasten allerdings noch stark vergilbt, das wird im nächsten Sommer noch durch bleichen mit H2O2 geändert.


Zu den inneren Werten:

Bilder

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Der Goliat
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Der Goliat
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Der Goliat
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Der Goliat
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Der Goliat
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Das Innere des Goliat
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020 Turbokarte, RE10
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020 Turbokarte
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Goliat 4MByte, RE6
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Die Config